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Eric Burdon
Survivor

Album
Jahr
1977
6
1 Bewertung
Eric Burdon & War
Discographie / Fan werden
Reviews
Durchschnittliche
Bewertung
6

1 BewertungEric Burdon - Survivor
21.07.2007 17:24
Der wohl beste weiße Bluessänger ist Eric Burdon, dem außer Joe Cocker keiner das Wasser reichen kann. Seinen Ruhm begründete er in den 60er Jahren mit The Animals, die zwischen 1964-1968 international sehr erfolgreich waren. Nach dem Ende der Animals ging Eric in die USA und schloß sich der bis dahin unbekannten schwarzen Gruppe War an. Die 70er Jahre begannen für Eric außerordentlich erfolgreich, gemeinsam mit War hatte er 1970 den Tophit „Spill The Wine“. Nach der kurzen Zusammenarbeit mit War trat Eric endgültig als Solist in Erscheinung. Während War bis Ende der 70er Jahre einen Hit nach den anderen landen konnte, wurde Eric vom großen Publikum schnell vergessen. Einerseits machten ihm angebliche Drogenprobleme zu schaffen, andererseits brachte er Platten von sehr unterschiedlicher Qualität auf den Markt. Da ist zum einen das ausgezeichnete Album „Guilty“, eine Gemeinschaftsarbeit mit Jimmy Witherspoon, anderseits laue Werke wie „Sun Secrets“ (hier spielte er einige Klassiker der Animals wie „Don’t Let Me Be Misunderstood“, „When I Was Young“ und „Ring Of Fire“ äußerst fade ein) und „Stop“ (einem Werk, auf dem zeitweise lupenreinen Hardrock bietet). 1977 schien er wieder ganz der Alte zu sein, mit „Survivor“ spielte er ein grandioses Werk ein, das ihn zum einen als brillanten Sänger und Songschreiber präsentiert und das ansatzweise an seine beste Zeit in der zweiten Hälfte der 60er Jahre anknüpft. Einen Großteil der Stücke auf „Survivor“ hat er zusammen mit dem Keyboarder und Sänger Zoot Money geschrieben, lediglich „Tomb Of The Unknown Singer“ und „I Was Born To Live The Blues“ sind Frremkompositionen. Die Liste der an der Produktion von „Survior“ beteiligten Musiker kann sich sehen lassen, u.a. Zoot Money (Keyboards), Alexis Korner (Gitarre), Alvin Taylor (Schlagzeug), P.P. Arnold (Gesang), Maggie Bell (Gesang) und Vicky Brown (Gesang). Interessant ist auch, daß mit Jürgen Fritz (Keyboards), Frank Dietz (Baß) und Steffi Stephan (Baß) auch drei namhafte deutsche Rockmusiker beteiligt sind. Das Eric anno 1977 körperlich nicht gerade den gesundesten Eindruck machte, offenbart das Foto auf der Coverrückseite. Hier hockt er im Schneidersitz hinter einer Bühne und er doch arg angegriffen (der Eindruck bezüglich seiner damaligen körperlichen Verfassung kann auch täuschen, denn das Foto kann auch nach einem Konzert entstanden sein!). Musikalisch wirkt er auf „Survivor“ dagegen kraftvoll ich eh und je. Ob kraftvolle Rocker („Rocky“, „Famous Flame“, „Hook Of Holland“, „Highway Dealer“ und „P.O. Box 500“), Balladen („Woman Of The Rings“, „The Kid“ und „Tomb Of The Unknown Singer“) oder Blues („Hollywood Woman“ und „I Was Born To Live The Blues“), mit der Unterstützung seiner vorzüglichen Musiker und unter der Regie seines Produzenten und ehemaligen Animals Mitstreiters Chas Chandler schwingt sich Eric zu einer musikalischen Höchstleistung auf. Eigentlich knüpft er da an, wo er Ende der 60er Jahre mit der Zweitausgabe der Animals aufgehört hat, nur in einem für das Jahr 1977 angepaßten musikalischen Rahmen. Es ist schade, daß das vorzügliche „Survivor“ damals auf nur ein sehr geringes Publikumsinteresse stieß. „Survivor“ ist wirklich klasse und m.E. eines der besten Rockalben jener Zeit. Wer einmal ein wirklich famoses Album aus der zweiten Hälfte der 70er Jahre für sich entdecken möchte, der sollte sich unbedingt einmal Eric Burdons „Survivor“ anhören!